Withings Activité Pop – Der dezente Fitnesstracker im Test
0Mit dem Activité Pop hat der Hersteller Withings eine abgespeckte Version des bereits seit einiger Zeit verfügbaren Activité auf den Markt gebracht, der sich besonders durch sein dezentes Design von dem Rest der Branche abhebt. Wir hatten den Activité Pop nun eine Zeit lang im täglichen Einsatz und möchten euch in diesem Artikel unsere Erfahrungen mit dem multifunktionalen Fitnesstracker schildern.
Smartwatch oder Fitnesstracker?
Nicht nur nach der Vorstellung des Activité, sondern auch nach der Präsentation des auf dem Activité basierenden Activité Pop wurde in vielen Foren und Blogs darüber diskutiert, ob es sich bei dem jeweiligen Gerät überhaupt um eine Smartwatch handelt. Auch ich war mir anfänglich nicht sicher, zu welcher Produktkategorie ich den Activité Pop eher zuordnen würde.
Nach längerer Benutzung steht nun aber zumindest für mich eindeutig fest, dass es sich beim Activité bzw. beim Activité Pop um einen Fitnesstracker handelt. Während eine herkömmliche Smartwatch traditionell über Funktionen zur Vernetzung mit der Außenwelt, wie z. B. dem Anzeigen neuer Nachrichten oder des aktuellen Wetters verfügt, agiert der Activité ganz unabhängig von anderen Ereignissen. Abgesehen vom Austausch der aufgezeichneten Fitnessdaten mit dem Smartphone des Benutzers findet keinerlei Verknüpfungen mit anderen Geräten oder Netzwerken statt.
Verpackung
Der Activité Pop kommt in einer rechteckigen Verpackung, die durch eine transparente Plastik-Hülle hindurch sofort den Blick auf die Uhr gewährt. An den Stellen, die nicht durch die Plastik-Hülle abgedeckt sind, gibt es allerlei Hinweise zu den Funktionen und dem Aufbau der Uhr. Nachdem zunächst die Plastik-Hülle, und anschließend die Halterung des Fitnesstrackers hochgehoben wurde, kann der Activité Pop auch schon entnommen werden.
Einrichtung
Zum Einrichten muss die kostenlos verfügbare Withings HealthMate-App auf eurem iOS-Gerät installiert sein, innerhalb derer ihr ein neues Withings-Gerät, in unserem Fall den Activité, zur Einrichtung auswählen könnt. Nachdem der Reset-Button auf der Rückseite der Uhr gedrückt wurde, und ein eventuell verfügbares Software-Update installiert wurde, kann die Benutzung des Activité Pop losgehen. Der einzige leicht irreführender Faktor im Einrichtungsprozess ist die in die App nicht implementierte Unterscheidung zwischen dem Activité und dem Activité Pop, die bei der Auswahl des Gerätes für etwas Verwirrung sorgt.
Funktionen
Der Activité Pop verfügt neben der Anzeige der Uhrzeit ebenso wie sein großer Bruder, der Activité, über vier weitere Funktionen: Nicht nur das Aufzeichnen von Schwimm-Zügen und das Analysieren der täglichen Schritte-Anzahl, die in Form einer Prozent-Anzeige auch auf dem Zifferblatt visualisiert wird, sondern auch die Aufzeichnung der Schlafphasen und das Wecken per Vibrationsalarm befinden sich im Rahmen des Möglichen.
Während die Schritte nach der Auswertung ganz klassisch in der Form eines nach der Uhrzeit geordneten Balkendiagramms dargestellt werden, wird die Schlafphasenanalyse, die in die drei Zustände wach, leichter Schlaf und tiefer Schlaf eingeteilt ist, durch verschiedene Farbgebungen visualisiert. Auch die Aufzeichnung des Schwimmtrainings dürfte in Form eines Balkendiagramms dargestellt werden, hierzu kann ich allerdings keine genauen Angaben machen, da ich die Funktion noch nicht testen konnte.
Obwohl die eingebaute Weck-Funktion der Uhr durchaus Sinn ergibt, wirkt sie noch unausgereift. Bereits innerhalb der für die Einstellung der Weckzeit zuständigen HealthMate-App zeigt die Funktion ihre Schwachstellen: Lediglich das Festlegen einer spezifischen Uhrzeit ist möglich, eine intelligentere Verteilung, abhängig von Tagen oder dem individuellen Schlafverhalten ist nicht möglich. Wenn der eingebaute Vibrationsmotor der Uhr dann schließlich seine Arbeit verrichtet, kann der 15-sekündige Alarm weder abgebrochen, noch verschoben werden.
Synchronisierung
Da der Activité Pop den Großteil der Fitness-Daten lediglich aufzeichnet und nicht visualisiert – mit Ausnahme der gelaufenen Schritte, die auf einem gesonderten Teil des Zifferblattes in Form des prozentualen Anteils an dem empfohlenen Tagesziel von 10.000 Schritten dargestellt werden -, benötigt man zur Analyse der Daten die bereits mehrfach erwähnte HealthMate-App, die zwar sowohl für iOS als auch für Android verfügbar ist, aber auf der letzteren Plattform den Activité Pop noch nicht unterstützt. Ein Softwareupdate für den Activité einerseits, und die App andererseits ist allerdings bereits für Ende Februar angekündigt.
Sobald die App gestartet wird und sich das Gerät in der Nähe befindet, wird der Versuch gestartet, eine Verbindung aufzubauen. Ist dieser Prozess geglückt, werden alle aufgezeichneten Daten der Uhr, die sich noch nicht auf dem Handy befinden, übertragen. An dieser Stelle befindet sich der größte Schwachpunkt des Activité: Nicht nur das Aufbauen der Verbindung, sondern auch das Synchronisieren der Daten sind oft erst nach mehreren Versuchen möglich und dauern teilweise zu lange, um die Fitness-Daten in kurzer Zeit zu analysieren, sodass hier noch viel softwareseitiger Nachholbedarf besteht.
Design
Nachdem das Einrichten, die Verwendung sowie das Synchronisieren des Activité Pop nun geklärt sind, bleibt noch die Frage nach dem äußeren Erscheinungsbild des Fitnesstrackers. Und hier liegt eindeutig einer der größten Vorteile des Activité Pop: Während herkömmliche Fitnesstracker oft eher wie ungewollte Fremdkörper am Handgelenk wirken, fügt sich der Activité Pop nahtlos in seine Umgebung ein.
Dank des dezenten und schlichten Designs deuten keinerlei Anzeichen auf die intelligenten Fitnessanalyse-Funktionen innerhalb des Activité Pop hin, sodass dieser durchaus als eine konventionelle Armbanduhr durchgehen könnte. Somit ist er auch gerade für die Personen interessant, die sich zwar für die Wearable-Branche interessieren, aber nicht gleich mit einem auffälligen Gadget am Handgelenk herumlaufen wollen.
Armband
Bei dem Armband des Activité Pop handelt es sich um ein 18 mm breites, aus Kunststoff gefertigtes und stark dehnbares Exemplar, das über das von den meisten Uhren bekannte Schnallen-Verschlusssystem verfügt. Dank der nicht allzu komplexen Befestigung des Armbandes an der eigentlichen Uhr ist auch der Einsatz diverser Drittanbieter-Armbänder möglich.
Wasserdichte
Der Activité Pop ist laut Herstellerangaben bis zu 30 m wasserdicht, wobei dies allerdings nicht heißt, dass er auf euren nächsten Tauchgang mitgenommen werden sollte. Die stark von Marketing-Strategien geprägten Angaben der Wasserdichte von Uhren werden von den Kunden oftmals falsch interpretiert, sodass es zu Schäden an der Uhr kommen kann. Beim Activité Pop ist aber grundsätzlich der Einsatz beim Schwimmen und beim Duschen möglich, von anspruchsvolleren Gebrauch ist hingegen abzuraten.
Batterielaufzeit
Da der Activité Pop nicht wie andere Fitness-Tracker über eine sich direkt auf dem Gerät befindende digitale Anzeige verfügt, ist die Batterielaufzeit im Vergleich zu diesen auch erstaunlich gut: Ganze acht Monate durchgehende Benutzung sollen möglich sein, erst dann muss die Knopfzelle des Typs CR2025 ausgetauscht werden. Ob diese Angaben der Wahrheit entsprechen, kann natürlich aber erst dann beurteilt werden, wenn sich die Batterien der ersten ausgelieferten Geräte ihrem Ende zuneigen.
Fazit
Mit dem Activité Pop hat Withings ein durchaus konkurrenzfähiges Produkt geschaffen, das die Funktionen des großen Bruders, des Activité, mit einem erschwinglichen Preis verknüpft und somit jedermann den Einstieg in die Wearable-Branche ermöglicht. Besonders diejenigen, die auf ein dezentes Design und Elemente einer klassischen Uhr setzen, werden mit dem Activité Pop oder auch dem Activité glücklich werden.
Für all diejenigen hingegen, die nicht vor futuristischerem Aussehen, neuartigen Bedienungskonzepten, und besonderen Smartwatch-Funktionen zurückschrecken, ist eher der Kauf eines anderen Gerätes zu empfehlen. In unserer Übersicht findet ihr alle wichtigen Informationen über die aktuellen Geräte.
Preis und Verfügbarkeit
Der Activité Pop ist in den drei Farben Bright Azure, Shark Grey und Wild Sand verfügbar und kann zum Preis von 149,95 € im offiziellen Withings-Store bestellt werden. Dort gibt es zudem einen kompakten Überblick über die Funktionen und Möglichkeiten des Fitnesstrackers.